Freitag, 8. Februar 2013

2300km über die grüne Insel im Juli 2012





Gestern klappte alles vorzüglich. Alle Flüge o.k.



Ab Frankfurt ging es mit einem A321, der war mir noch nicht begegnet. Relativ neu war er und es gab nichts zu meckern, aber beim Reinkommen hat er mich an eine Legebatterie erinnert. Durchgehender großer Raum ohne Abtrennungen, lediglich im Bereich der Notausgänge ragte jeweils eine schlanke Sitzrückwanderhöhung in den Raum. Die Rücklehnen sind schmaler als bei den älteren Maschinen und für den Kniebereich dafür die Ausbeulungen tiefer.
Zum Hotel BEWLEYS wurde mit einem normalen Shuttlebus gefahren, in dem man seine Koffer im vorderen Bereich in 3 Etagen stapeln sollte. Ob Alt oder Jung, den Fahrer ging das nichts an. Hauptsache noch mehr Leute rein.
Draußen war es nass, aber richtig gepladdert hat es erst nach unserem Abendessen, was nicht schlecht war. Lediglich die Akustik in einem Bereich mit ca.120 schnatternden Leuten war eine Katastrophe, schlimmer als im Hühnerstall.
Das Hotel liegt ganz nahe am Flughafen, akustisch kein Problem, die Fenster schließen gut und das Zimmer sind prima.
Draußen regnet es , das Frühstück wartet und um 7.45 ist schon Abfahrt.
Internet : 1 Euro für 7 Minuten! Nicht schlecht.

Dublin, Höhlen von Marble Arch, Waterbusfahrt durch die Bucht von Donegal

2.Tag, von Dublin nach Donegal, 9.7.2012

Um kurz vor 8 geht es los mit unserem Bus. Der ist mit 46 Personen rappelvoll, was zum Glück gar nicht auffällt, wenn man erst einmal sitzt.
Dann folgt eine kurze Stadtrundfahrt durch Dublin, auf mich wirkt alles sehr englisch, eher klein und nicht protzig. In Dublin hat die Wirtschaftskrise deutliche Spuren hinterlassen, von der Bauruine bis zur Bruchbude, alles ist da, aber auch sehr schöne alte und neue Häuser gibt es zu sehen.


Dann geht es über Land in Richtung Nordirland, vorbei an sattgrünen Hügeln, auf denen sich beige, schwarz- oder hellköpfige und auch weiße Schafe tummeln. Pferde sehen wir nicht so viele, aber die Kühe sorgen für Nachschub in unseren Regalen. Irgendwo muss die Irische Butter ja herkommen.

Die Grenze zu Nordirland ist kaum wahrnehmbar, am deutlichsten zeigen es die Straßenschilder. Sie sind nur noch in englisch beschriftet und nicht mehr in englisch und gälisch.
Wir machen Stopp bei den Marbel Arch Caves, wo wir eigentlich eine unterirdische Bootsfahrt im Programm hatten. Diese fiel aber buchstäblich ins Wasser, nämlich in das viele Regenwasser, das den Fluss zu stark hat ansteigen lassen.



Also gab es nur eine einstündige Fußtour durch das in 50 m Tiefe liegende Höhlenlabyrinth (nennt sich auch Global Geopark- Weltkulturerbe  ) durch welches der Fluss auch hindurchfließt. 150 Stufen  runter im Gänsemarsch.
Nach dem kurzen Mittagessen die Überraschung: Der Bus ist kaputt. Aber nach einer guten halben Stunde ist Ersatz da, etwas enger bestuhlt. Schlecht nur für die Leute mit ganz langen Beinen.

Weiter geht es im Dauerregen bis nach Donegal. Es regnet offenbar sehr viel in den letzten 2 Jahren. Etwa alle 30-60 Minuten wechselt das Wetter von Regen zu dicht bewölkt mit gelegentlicher Möglichkeit, eine hinter den Wolken existierende Sonne zu erahnen.
Aber jetzt nehme ich den Regenschirm und gehe in Donegal auf und ab, und es gibt enorm viel zu sehen.

Wir wohnen ganz in der Mitte von Donegal, in einem schönen, kleinen, gemütlichen Hotel, dem ABBEY- Hotel.









Ein Pub reiht sich an den anderen, und man kann jede Menge Souvenirs erstehen.
Die Iren sind ungeheuer freundlich, das kann man sich kaum vorstellen. Man wird manchmal  mitten im Ort ganz freundlich von Einheimischen gegrüßt, das hat man bei uns vielleicht noch in den Bergen.
Einen Orden hat einer der 3 Apotheker im Ort verdient. Bei ihm wurde ich vorstellig, um zu fragen, ob es hier eine bestimmte Sorten Augentropfen gibt, da mir der Inhalt im Flugzeug förmlich explodiert ist und beim Öffnen nach den beiden Flügen jeweils nochmals eine Ladung heraus kam. Vorrätig waren sie und sie sollten knapp 30€ kosten. Ich meinte dann, dass ich bei dem Preis mal schauen würde, ob ich vielleicht die 9 Tage doch über die Runde käme, und ich könnte sie dann ja woanders besorgen. Er fragte nett, seit wann ich denn unterwegs sei und wünschte mir alles Gute und eine schöne Reise. Dann stoppte er die Verabschiedung und sagte: warten Sie bitte einen Augenblick. Er nahm 1 Fläschchen Cosopt, steckte es in eine Tüte, seine Visitenkarte dazu und sagte, dass er mir das als Geschenk übergeben würde. Wenn ich zu Hause sei, könne ich ihm eine Mail schicken, dass ich gut angekommen sei.  Ich bin immer noch sprachlos, ich kann mir so etwas in Deutschland nicht vorstellen.
Wenn einer mal nach Donegal kommt: nur bei Britton`s Pharmacy einkaufen!!! Er ist der Held!



Nach dem wieder viel zu gutem Abendessen wird eine Fahrt mit dem sogenannten WATERBUS angeboten.
Das Ding ist ein normales Boot, allerdings speziell gebaut, sodass es auch bei Wassertiefe von 1m fahren kann. Damit geht es etwa 90min die Bucht entlang, vorbei an Hügeln, Inselchen, kleinen Ansiedlungen, Kühen und einer Seehundbank .










Oben auf dem Deck war es frisch, aber es hat nicht einen Tropfen geregnet, besser hätte es nicht sein können.

Danach mache ich noch einen weiteren kleinen Rundgang durch das abendliche Donegal und dann geht es ab ins schöne ABBEY HOTEL.














Steilklippen Slieve League, Tweedweberei, Torfstechen, Schloss Glenveagh


Schirmtag...  Tag 3      



Ganz so schlimm, wie es sich anhört, war es nicht. Es regnete zwar teilweise im 10- Minutentakt, aber meistens war der feine Nieselregen nur wie eine sanfte Feuchtigkeits-Schönheits-Dusche.
Auf dem Programm standen die zweithöchsten Klippen Europas , die Steilklippen Slieve League.
Pünktlich zu unserer Ankunft hörte der Regen auf, und so waren wir dem Sturm und der Schönheit der Natur trocken ausgeliefert.










Danach haben wir erfahren, wie es früher in den Webereien zu ging und wie unbeliebt die Engländer in Irland wegen ihrer Kolonialherrenart in Irland bis heute sind. Früher wurde hier viel Tweed gewebt, heute ist dieser Wirtschaftszweig tot, es lebe der ferne Osten.


Das alte Haus des Webers in Dunlewey.


Wie schwer das Torfstechen ist, konnten wir im Regen beobachten. Es wird jeder Familie eine bestimmte Menge genehmigt, die für ein Jahr reichen soll und die sie selbst stechen müssen. Manchmal wird flach, manchmal aber auch bis zu einer Tiefe von 15 Metern gestochen.





Zum Abschluß des Tages besichtigen wir kurz (natürlich kurz, auf dieser Reise ist fast alles kurz, schnell und knapp, wohl dem, der flinke Beine hat...) Schloß Glenveagh mit seinem riesigen wunderschönen Park.










  Kurze Mittagspause irgendwo in einem kleinen Ort.




Zum Abschluss des erlebnisreichen Tages haben wir das Schloss Glenveagh besichtigt mit seinen wunderschönen Gärten. Leider auch hier : immer wieder Regen und viel zu wenig Zeit.

Diese Zeit fehlt mir jetzt auch, ich muss zum Essen und danach zu einer Folkloreveranstaltung.
Mal schau`n.