Freitag, 8. Februar 2013

Tage 8 bis 10 - Abschied von Irland

Tag 8 und 9

Das Wetter wird schlechter. Blarney Castle -von 1210-  können wir gerade noch ohne Regenschauer besichtigen. Der Turm erscheint mir sehr hoch und wirkt ziemlich mächtig.


Die lange enge Treppe bis nach oben ist gut zu bewältigen, da es im Schneckentempo vorwärts geht. Die Leute wollen sich alle die Gabe der Eloquenz erküssen. Platzangst darf man auf diesem Treppenaufgang aber nicht entwickeln, echt ein bißchen arg eng, und vor und zurück geht es nicht. Oben weht eine steife Brise. Im Angesicht der akrobatischen Verrenkungen, die erforderlich sind, um in Windeseile den Stein der Eloquenz zu küssen, verzichten die meisten Leute und beschäftigen sich nur mit ihren Fotoapparaten und der Aussicht. Ich lege mich auf den Rücken und werde hastig wieder hoch gezerrt, bevor ich zum Küssen komme. Nun ja, es wird dann eben nichts mehr in diesem Leben mit meiner Eloquenz.  Die “professionellen ” Fotos, die man für 10 €das Stück kaufen soll, sind so unmöglich, dass ich verzichte.






Um so schöner ist dann der Rundgang durch die Parkanlage und die Gärten.






Nur ganz kurz streife ich durch den Giftgarten, danach in einen Bereich, den ich als Zauberwald bezeichnen würde (heißt offiziell: rock close ). Dort wachsen riesige Blattgewächse, mit Blättern, die dem Rhabarber ähneln. Ansonsten gibt es viele Ecken mit Steinen, die an Zaubergestalten erinnern und auch einen Dolmen, sowie eine Wunschtreppe. Allzu lange kann man auch da nicht verweilen, der Bus ruft, und pünktlich zur Abfahrt fängt es wieder an zu regnen.





Wir fahren nach Cork und sollen unsere Mittagspause in der schönen Kleinstadt verbringen. Die Idee ist gut, aber es regnet in Strömen, und so macht es überhaupt keinen Spaß durch die halboffene Stadt zu laufen. Es ist Sonntag, der eigentlich vorgesehene “Englisch Market” in Cork fällt dem Sonntag zum Opfer. Zum Glück gibt es ein unattraktives Kaufhaus, wo man sich etwas zum Essen kaufen und die Zeit vertreiben kann. Das war dann Cork.




Um 14 Uhr sind wir in Midleton angemeldet, um uns die  Old Jameson Whiskey Destillery anzusehen. Nach einem kurzen Film geht die Führung durch das Gelände. Wir bekommen eine Regenpellerine geschenkt. Zum Schluß dürfen wir natürlich den Whiskey probieren, und dann sollen wir im größten Souvenirladen mal wieder unser Geld lassen. So viele Mitbringsel kann man gar nicht erstehen, wie einem immer vor die Nase gehalten werden, vor allem ist es eigentlich in jedem Geschäft dasselbe, nur in einem gibt es 20 Becher mit bunten Schafen, im nächsten sind es eben 50 mit bunten und 50 mit schwarzen Schafen. Draussen gießt es immer noch in Strömen.












Wir übernachten in Waterford.
Abends klart das Wetter auf, und so kann ich noch einen schönen Rundgang am Hafen entlang machen, 2 Friedhöfe und 3 Kirchen (von außen) anschauen. Ich brauche dringend Bewegung.













In dem Hotel- Pub war abends Live Musik von 5 Iren, darunter ein etwa 7-jähriger Junge, der ein Tamburin spielte. Mir hat die Musik sehr gut gefallen, besser als die Touristenaufführung, für die wir auch noch 30€ bezahlt hatten.


Aus dem einheimischen Publikum sangen 2 Männer ihre Lieder. Einer sang das bekannte Lied “Danny Boy” aus dem Jahre 1910 sehr gefühlvoll und ergreifend.


Am letzten Tag der Rundreise  regnete es wieder  viel, wenn auch in Abschnitten. Morgens haben wir ein Auswandererschiff (Nachbau) in New Ross besucht und uns erzählen lassen, was es mit der großen Hungersnot vor 150 Jahren auf sich hatte und wie verzweifelt die Leute auf den Schiffen waren, die von hier aus nach Kanada ausliefen. Aus der Gegend um New Ross sollen auch die Vorfahren von John F. Kennedy stammen. Der Familienclan soll den Nachbau des Schiffes finanziell ermöglicht haben.







Die Hälfte der Leute ist auf der Reise verstorben. Jede Familie bekam unter Deck eine Art Hundekiste, in der sich das Leben für 4-6 Personen abspielen musste.
30 Minuten Frischluft pro Tag waren gestattet, in der Zeit musste auch noch auf einem kleinen offenen Feuer gekocht werden. Die Passagiere der 1. und 2 . Klasse sind sich bei der Überfahrt nicht begegnet, waren streng voneinander abgeschirmt. Da ging es wohl deutlich besser zu.


Danach geht es im Regen nach Kilkenny, wo wir das Kilkenny Castle besichtigen, es gibt eine Führung durch das Schloss,





das aus dem 12. Jahrhundert stammt. Von den Gärten habe ich nur einen kleinen Rosengarten und eine riesige Parkanlage gesehen.
Erstaunlich, dass man hier überall Hunde mit hinein nehmen darf, allerdings sollen sie an der Leine geführt werden und nichts hinterlassen. Sogar in einer Kirche habe ich einen Hund entdeckt.

Nun geht es noch nach Dublin. Wegen eines Verkehrsstaus fällt die Freizeit kürzer aus als geplant, reicht aber aus, um sich einen Mini-Überblick über die Innenstadt zu verschaffen. Wenigstens das Wetter ist uns gut gesonnen.










Nun geht es zum Hotel beim Flughafen, ein letztes Abendessen in Bahnhofshallenatmosphäre und am nächsten Tag  nach Hause.
Da es schon wieder oder immer noch regnet, fällt es auch nicht schwer, Abschied zu nehmen.
2011 Jahr soll das regenreichste Jahr seit der Wetteraufzeichnung gewesen sein und 2012 sei es auch nicht besser.
Übrigens machen die Deutschen mal gerade 4% der Besucher in Irland aus. Kaum zu glauben, wenn man sich vorstellt, dass alleine Trendtours  mit 4 Bussen pro Woche seine Runden dreht. In jedem Bus sitzen ca. 46 Leute. Das macht zusammen knapp 200 pro Woche. Aber die Saison ist kurz, von Mai bis Oktober.







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